Lesen ist ein großes Wunder



Sonntag, 10. April 2016

Bluesmenu mit Mario und Schorlau

Bluesmenü in den Reinsburghallen

Mario kocht
Schorlau liest -
Heiko bluest
Nein es sind nicht die Drei von der Tankstelle

Es waren die Akteure die den Abend für uns Gäste zum Sinnesschmaus gestalteten.
Essen. Musik und Literaur.

"Die schützende Hand" Bestseller von Wolfgang Schorlau.

Ein feines Menue
Linsen-Bohnen Salat
Kürbis-Ingwer Suppe.
Mokkamous mit Kirschen.

Heikos Blues umfasste bekannte und weniger bekannte Bluesnummern. Dezent im Hintergrund und doch wohl vernehmbar....

Ein Genus auch ohne Nuß (adaptiert von einem Werbespruch aus vergangenen Zeiten )


Denglers Bluesmenü mit richtigen Dengler Wein. 

Wieder Klasse und unglaublich lecker. Stuttgart:)))





Samstag, 5. März 2016

Mario Ohno - zu Gast bei der lebendgewordenen Romanfigur

Kennt ihr dieses Gefühl - man kommt irgendwo rein, wo man vorher noch nie gewesen ist und hat sofort das Gefühl - that's it!!

Am letzten Februarwochenende war es soweit - mein Besuch bei Mario - ein Geschenk von meinem Sohn Christian.




Als Begrüßungsgeschenk - eine Flasche Grauburgunder vom Weingut Dengler. Mario war überrascht und begeistert zugleich; hatte er doch bereits von seinem Freund Wolfgang Schorlau gehört, dass ihm da eine Frau in Hannover eine Flasche Dengler-Wein geschenkt habe. Mithilfe des Fotos von Schorlau hatte Mario bereits mit Frau Dengler Kontakt aufgenommen und eine Probekiste geordert.
Nun war Mario überrascht, dass ihm genau so eine Flasche überreicht wurde. Entsprechend begeistert war er und legte diese Flasche in den Kühlschrank.


Hier weitere Impressionen seiner  Küche - so viel zu bestaunen und zu entdecken; ich war begeistert ...



und hier ist bereits der Tisch für uns gedeckt!! Ich wusste gar nicht, wo ich als erstes hingucken sollte ... die Tischdecke(n) macht Mario selbst - in einem Verfahren, welches er mir dann auch direkt in seinem Atelier erklärte ...






... auch die Teller sind seine Kreation -  die meisten Zeitungsartikel, die über Mario erschienen sind, bezeichnen ihn als "kochendes Gesamtkunstwerk" - ich kann das nur bestätigen!!






... am späten Abend hatte dann der Wein die nötige Temperatur erreicht und Mario verkostet ihn ...


... es war  ein unbeschreiblicher Abend, der um 1.30 h zuende ging, geprägt durch interessante Gespräche sowie Anekdoten über sein Kennenlernen,"Zusammenleben" mit Wolfgang Schorlau und Marios kometenhaften Aufstieg nach der Veröffentlichung der "Blauen Liste" ... um es mit den Worten von Hugh Grant in "Notting Hill" zu sagen: nice, but surreal!!

ohne Kommentar

Dienstag, 26. Januar 2016

Wolfgang Schorlau: Der "Meister" ist nach Hannover gekommen - und wir waren dabei!

Der "Meister" ist nach Hannover gekommen und sein Fanclub hat ihn umlagert!! Es war eine toller Abend; zwischen Lese-Einheiten erzählte er, wie er seinen Freund Dengler - chronisch pleite - immer wieder überredet, interessante Fälle zu übernehmen; so auch den letzten Fall ... Dengler hatte Probleme, seiner Vermieterin Helga die ausstehende Miete zu bezahlen ...

... und dann konnten wir endlich unsere Aufwartung machen; Übergabe des "Dengler"-Weins; Grauburgunder, versteht sich - Schorlau ist überrascht!





 ... und freut sich doch sehr; wenn auch ein wenig erstaunt. Damit kann ein  Autor auf einer Lesung  nicht rechnen, dass Besucher nicht etwas haben, sondern etwas bringen wollen...






... und ein paar Widmungen gab es dann doch auch noch für uns zu guter Letzt!!








Ganz nebenbei erzählte ich ihm von unserem Besuch in Stuttgart auf Denglers Spuren und hellhörig wurde er, als ich ihm berichtete, dass mein Sohn im Heusteigviertel wohnt. Da strahlte er und meinte, dass er dort auch wohne ... in der Mozartstraße!

Da können wir doch direkt etwas mit anfangen ... direkt zu Beginn an der Ecke  der Mozartstraße saßen wir vor gut einem halben Jahr im "Herbertz" und tranken einen Espresso; dabei las Julia vor ... hier zur Erinnerung noch einmal die beiden Bilder:




Samstag, 24. Oktober 2015

Mario Ohno - Das kochende Gesamtkunstwerk


Mario Ohno Das kochende Gesamtkunstwerk

Von  
Mario Ohno ist eine Romanfigur von Wolfgang Schorlau. Im echten Leben betreibt er eine Einzimmertafel im Stuttgarter Westen. Begegnung mit einem Querdenker, der Kochen in Kunst verwandelt hat.

Künstler und Koch bei der Arbeit: Mario Ohno in seiner Einzimmertafel Foto: Stollberg
Künstler und Koch bei der Arbeit: Mario Ohno in seiner EinzimmertafelFoto: Stollberg
Stuttgart - Es kommt nicht alle Tage vor, dass man einer Romanfigur im echten Leben begegnet. Mario Ohno ist zunächst eine literarische Gestalt. Der Stuttgarter Krimi-Autor Wolfgang Schorlau hat Ohno in seiner Dengler-Serie ein Denkmal gesetzt. „Dort betrieb er nun in ihrem gemeinsamen Wohnzimmer ein Einzimmerrestaurant, das er halb Sonja, halb seinem Lieblings-Beaujolais zuliebe ,St. Amour‘ nannte. Für siebzig Euro pro Person kochte er die besten Gerichte, die Dengler je aß, und die erlesensten Menüs, die in Stuttgart zu haben waren. Kein Wunder, Marios Wohnzimmer wurde bald zum Geheimtipp von Stuttgarts Künstlerszene“, heißt es im Roman „Die blaue Liste“.
Im echten Leben geht Mario Ohnos Geschichte mittlerweile so: die Einzimmertafel St. Amour findet heute in Mario Ohnos privatem Wohnzimmer an der Reinsburgstraße im Stuttgarter Westen statt. Die Menüs sind derart erlesen, dass das gastronomische Kunstprojekt längst über den Status des ­Geheimtipps hinaus ist. Die Stuttgarter Künstlerszene pilgert in Scharen zu Ohno, genauso wie die treuen Fans von Wolfgang Schorlau. Die erhoffen sich bei Mario Ohno die Verlängerung der Schorlau’schen Fiktion in die Realität – und bekommen ein kochendes Gesamtkunstwerk.

Die Fortführung von Beuys mit anderen Mitteln

Bei einer Portion Weißwürste samt selbst gemachter Zwiebelmarmelade („die passt noch besser als der süße Senf!“), erzählt Mario Ohno aus seinem Leben. „Ich bin fanatischer Anhänger von Joseph Beuys. Ich halte ihn für den Allerwichtigsten und versuche, seinen Begriff der sozialen Plastik in eine reale Plastik weiterzuführen“, erklärt Ohno. Wer will, kann mit dem gelernten Steinbildhauer und studierten Künstler angeregt den Kunstbegriff diskutieren. Wer möchte, kann bei Mario Ohno auch einfach nur vorzüglich speisen. Wer beide Ansätze kombiniert, hat nach einem Abend bei Ohno fürs Leben gelernt.
Der 56-Jährige tanzt auf vielen Hochzeiten zugleich. Neben seiner Einzimmertafel St. Amour betreibt er die Reinsburghallen, die Veranstaltungsraum und Ausstellungsstätte sind. Mit seinem umfunktionierten Oldtimer-Feuerwehrfahrzeug Bertha LF8, Baujahr 1974, bewirtet er private Feste. Und gemeinsam mit Anna Ohno betreibt er die Kunstpension, ein Bed-and-Breakfast mit drei Zimmern im Dachgeschoss der ehemaligen Hinterhofschmiede von 1880 an der Reinsburgstraße 86 A.

Der Durchbruch als Künstler dank Wolfgang Schorlau

Angefangen hat alles tatsächlich mit der im Roman beschriebenen Einzimmertafel an der Mozartstraße. „Das war im Jahr 2000. Wolfgang Schorlau und ich haben damals Wand an Wand gewohnt. Er hat zu der Zeit noch als IT-Manager gearbeitet“, erinnert sich Ohno. „Irgendwann wollte er von mir wissen, was ich da Abend für Abend treibe, er würde nur die Korken knallen und die Stöckelschuhe auf dem Parkett hören“, so Ohno weiter. Schließlich habe Schorlau Ohno gefragt, ob er sich das Restaurant-Kunst-Projekt zu Recherchezwecken für seinen ersten Roman anschauen könne. „Wolfgang ist dann stundenlang dagesessen und hat sich seine Notizen gemacht. Ich habe das nicht sehr ernst genommen und wieder vergessen, bis ,Die blaue Liste‘ dann tatsächlich erschienen ist und wir die erste Lesung mit drei Gängen bei mir veranstaltet haben“, sagt Ohno. „Danach ging es bei mir so ab mit den Reservierungen, dass ich mir einen Anrufbeantworter und ein Faxgerät kaufen musste.“
Aus der Wohnung in der Mozartstraße musste Ohno auch bald raus, den Nachbarn war der Umtrieb des etwas anderen Restaurants schnell zu viel. 80 Prozent seiner Gäste, schätzt Ohno, sind heute Schorlau-Leser. Wenn der gebürtige Stuttgarter ein Public Viewing der ersten Schorlau-Verfilmung in seinen Reinsburghallen veranstaltet, kommen 70 Gäste, und 150 stehen zusätzlich auf der Warteliste.

Frank Oehler ist der Patenonkel von Ohnos Sohn Max

Zurück zum Wesen seiner Einzimmertafel, zurück zum Konzept seiner je nach Sichtweise Kunst gewordenen Küche oder Küche gewordenen Kunst. Ist das Guerilla-Restaurant von Mario Ohno eigentlich eine illegale Gaststätte? „Ich koche in einer rechtlichen Grauzone und sage immer, bei mir essen Sie auf eigene Gefahr“, sagt Ohno. Ärger gab es noch nie, vielleicht, weil das Konzept des zum Kunstwerk stilisierten Mehrgänge-Menüs einfach zu sympathisch ist. „Mir war immer klar, dass meine Kunst keine Kunst sein kann, die in weißen Wänden ausgestellt wird. Bei mir wird der Betrachter zum Benutzer der Kunst“, erklärt Ohno, der durch Teller, die er mit Text bedruckt hat, in seine Essen eingreift.
Wolfgang Schorlau ist übrigens nicht der einzige Prominente in Ohnos Freundeskreis. Sternekoch Frank Oehler von der Speisemeisterei hat er beim Kochen kennengelernt. Heute ist Oehler der Patenonkel von Ohnos sechsjährigem Sohn Max. Tochter Elsa ist vier Jahre alt. Von der Mutter Anna Ohno hat sich Mario inzwischen wieder getrennt. „Seitdem läuft es zwischen uns auch als Menschen wieder viel besser.“ Was für ein knochentrockener Satz zum Abschied! Könnte glatt von einer Romanfigur stammen.