Lesen ist ein großes Wunder



Mittwoch, 24. Dezember 2014

Frohes Fest


Frohes Fest!


Weihnachtskarte1926 

Weihnachten
Liebeläutend zieht durch Kerzenhelle,
Mild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit,
Und ein schlichtes Glück streut auf die Schwelle
Schöne Blumen der Vergangenheit.

Hand schmiegt sich an Hand im engen Kreise,
Und das alte Lied von Gott und Christ
Bebt durch Seelen und verkündet leise,
Dass die kleinste Welt die größte ist.

Mit Joachim Ringelnatz die besten Wünsche an Euch alle: Habt ein frohes Fest!

Weitere Weihnachtsringeleien: www.ringelnatz.org

gefunden bei: http://saetzeundschaetze.com/

Sonntag, 16. November 2014

die Hooligans

UNGEREIMTHEIT DER WOCHE (aus gegebenem Anlass …):

DIE HOOLIGANS

Wenn sich jemand sehr dumm anstellt,
bedienen wir uns gern der Tierwelt
mit Vergleichen, die oft schlecht
und für das Tier meist ungerecht.

So ist der Gans-Vergleich zur Hand, wenn es stark mangelt an Verstand.
Sieht man dagegen hin genau,
wird bald bemerkt:
Gänse sind schlau.


Von abgrundtiefer Ignoranz
sind allerdings die Hooligans.
_______________

Donnerstag, 13. November 2014

Lesegesellschaft unterwegs



Mangels „Masse“ hat sich die Lesegesellschaft für heute Abend spontan umentschieden und wir gehen mal wieder „nach draußen“. Im Apollo-Kino läuft eine literarische Verfilmung; intellektuell ganz auf unserem Niveau:


Regina, Julia und ich treffen uns gegen 20 Uhr vor dem Apollo; und  hinterher werden wir das Dargebotene bei einem Glas Mineralwasser oder Rebensaft besprechen/analysieren/diskutieren … und euch später davon berichten!!

Eure Buchtipps gehen also nicht verloren ... und ich hoffe, wir sehen uns dann dann noch vor Weihnachten!!!

Susanne

Mein virtueller Auftritt beim Treffen.....




Liebe Grüße an alle Mitglieder der "Lindener Lesegesellschaft"
Also: ich bin gaaaaaaanz traurig, dass ich am Donnerstag nicht beim Lesetreffen dabei sein kann - aber mein Abteilungsleiter hat leider eine DB auf den Donnerstag nachmittag gelegt - das ist nicht zu schaffen: so schade..........
Aber: meine Bücher stelle ich euch trotzdem auf diesem Wege vor...hah!

Ich habe gaanz viel gelesen und die Auswahl fällt wie immer sehr schwer!

Mein Lieblingsbuch diesen Herbst "Die Pfaueninsel" von Thomas Hettche habe ich ja hier im Blog schon vorgestellt.

Dann habe ich mich an den mir bis dahin unbekannten Nobelpreisträger Patrick Modiano gewagt, nachdem Samy Wiltschek im Blog seiner tollen Buchhandlung in Ulm (lese ich jeden Tag - außer Sonntag...), diesen nochmal hoch gelobt hatte. Und siehe da: Ich hatte mich für den Roman "Im Cafe der verlorenen Jugend" entschieden und kann ihn nur empfehlen.


Schon vor etwas längerer Zeit bin ich auf eine neue Krimiserie gestoßen; die"Lewis-Triologie" von Peter May: vorstellen werde ich den Roman "Blackhouse".


So, jetzt bin ich mal auch eure Bücher gespannt - vielleicht kann ich ja bald hier darüber lesen!!!!

Petra




Mittwoch, 12. November 2014

geBucht


Quelle: http://saetzeundschaetze.com/

 “geBucht”: Ein Buchhandelsprojekt mit sozialer Seite


"Heute möchte ich meine Literaturseite einmal nutzen, um auf ein besonderes Projekt aufmerksam zu machen. Auch wenn das Projekt “geBucht” für viele der Leserinnen und Leser nicht um die Ecke liegt – vielleicht gibt es ähnliches im eigenen Umfeld, vielleicht gibt das Impulse, so etwas vor Ort anzuleiern oder zu unterstützen, vielleicht stößt ja auch mancher über den Online-Verkauf per booklooker auf “geBucht” als Alternative zum “handelsüblichen” Branchenriesen und nutzt künftig diese Möglichkeit. “geBucht” hat seinen Standort in der bayerischen Stadt Günzburg.
“geBucht” ist ein Projekt, das Menschen mit einer psychisch Erkrankung eine Arbeitsmöglichkeit gibt. Der Text stammt von einem Freund von mir, Bernhard Gattner, der ihn mir zur Veröffentlichung hier überlassen hat:
“Die ärztlichen Untersuchungen führten zu einem klaren Ergebnis. Auch wenn man es ihm nicht ansieht, er keine erkennbaren körperlichen Einschränkungen hat, er ist erwerbsgemindert. Und das obwohl er erst Mitte 40 ist. Er, der verständlicher Weise kein Interesse daran hat, namentlich genannt zu werden, ist psychisch krank. Er hielt den alltäglichen Druck an seinem früheren Arbeitsplatz nicht mehr aus. Der „innere Antrieb“ sich zur Arbeit auf den Weg zu machen, ist in ihm weggebrochen. Er wurde erwerbsunfähig, weil er so, wie er ist, nicht mehr am Arbeitsmarkt „gebraucht“ wird.  Alle Mühen, alle Tabletten waren umsonst. Dennoch will er das Gefühl haben, gebraucht zu werden. Er will etwas tun können, was ihm auch hilft, durch den Alltag zu kommen. Diese Möglichkeit bietet die Caritas in Günzburg seit nunmehr fünf Jahren. Sie hatte das Zuverdienstprojekt. „geBucht“ gestartet. Um auf sich aufmerksam zu machen, bietet „geBucht“ zu seinem 5. Geburtstag Sonderpreise für die Bücher an.
„geBucht“ hat inzwischen ein reiches Sortiment an unterschiedlichsten Büchern. Die kleine Leseecke lädt zum Schmökern ein. Foto: Caritas.
„geBucht“ hat inzwischen ein reiches Sortiment an unterschiedlichsten Büchern. Die kleine Leseecke lädt zum Schmökern ein. Foto: Caritas.
Die Sozialpädagogin Simone Hiller ist für das Projekt verantwortlich, das in Günzburg in der Hockergasse 12 direkt gegenüber der Begegnungsstätte Lichtblick des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Augsburger Diözesan-Caritasverbandes seine Adresse hat. Hiller führt damit ein kleines Team von elf sogenannten Projektteilnehmern, erwerbsgeminderten Frauen und Männern im Alter zwischen 30 und 65 Jahren mit einer psychischen Erkrankung, und einer ganzen Reihe von Ehrenamtlichen. „geBucht“ ist ein modernes Antiquariat bzw. ein „Gebrauchtbüchermarkt“. Es kann auf stolze Zahlen verweisen. Rund 6.000 Bücher, die mindestens noch sechs Euro wert sind, werden online zum Verkauf angeboten. Der Laden selbst birgt einen Schatz von etwa 10.000 Büchern. „Wir liegen in der Hockergasse zwar etwas versteckt, aber es lohnt sich bei uns vorbei zu schauen.“
Die Bücher stammen von Bürgerinnen und Bürger aus Günzburg und Umgebung. „Diese Zulieferung läuft inzwischen super“, freut sich Hiller. Die Projektteilnehmer nehmen sie in Empfang, sortieren sie, ob es sich um Belletristik, wissenschaftliche oder religiöse Literatur handelt, ob es ein Kinder- oder ein Sachbuch ist.
Im Internet recherchiert das Team, zu welchen Preisen die Bücher gehandelt werden, die sie selbst auf www.booklooker.de online zum Verkauf anbieten wollen, und bringt sie zum Versand zur Post. „Das verlangt Genauigkeit, keiner von uns darf schludern“, betont Hiller. Ein ehemaliger Buchhändler, selbst erkrankt, prüft auch mit seinem Fachwissen, was sich verkaufen lässt und nicht. „Unser Buchbestand ist auch immer wieder neu, weil wir regelmäßig jene Bücher aussortieren, die sich nicht verkaufen lassen“, unterstreicht Hiller.
Das Zuverdienstprojekt sieht vor, dass die Teilnehmer am Tag nicht mehr als drei Stunden am Tag mitmachen. Diese Beschäftigung soll ihnen dabei helfen, eine feste Tagesstruktur in ihrem Leben einzuhalten. „Was wann und wie viel dem einzelnen Projektteilnehmer in die Hand gelegt wird, orientiert sich an dessen Belastungsfähigkeit“, erklärt Hiller. Um das gemeinsam mit dem Projektteilnehmer herauszufinden, finden regelmäßig Beratungsgespräche mit der Sozialpädagogin statt.  Dass ein Teilnehmer anruft und mitteilt, dass er nicht kommen könne, weil es ihm nicht gut gehe,  komme immer wieder mal vor. „Ein psychisch kranker Mensch ist nicht dauerhaft psychisch stabil“, erklärt Hiller. Manche „tauchen“ dann wochenlang ab. „Und wenn sie wieder kommen, ist es uns wichtig, sie wissen zu lassen, wie wichtig sie uns sind“, sagt die Projektleiterin.
Etwas versteckt liegt der Gebrauchtbüchermarkt „geBucht“ der Caritas in der Hockergasse 12 in Günzburg. Foto: Caritas.
Etwas versteckt liegt der Gebrauchtbüchermarkt „geBucht“ der Caritas in der Hockergasse 12 in Günzburg. Foto: Caritas.
Ein Teilnehmer, der Buchhändler war, ist dankbar für dieses Angebot. „Ich kann an etwas anderes denken, nämlich an die Bücher. Und ich komme raus aus meiner Wohnung“, sagt er. Seine Kollegin, bereits über 60 Jahre alt, „hasst es allein zu sein“. Das mache sie nur „krank“. So freut sie sich, mit anderen Menschen reden zu können und gleichzeitig einer sinnvollen Arbeit nachzugehen. Einer ihrer Kollegen, ebenfalls ein Projektteilnehmer, ist dankbar dafür, etwas zu tun zu haben und zu wissen, wo man hingehört. Und der erkrankte Buchhändler meint, zuhause würde ich nur Trübsal blasen. „Meine Arbeit hier hilft mir, aus eigener Kraft so gut wie möglich durch den Tag zu kommen.“
Sonderpreisaktion bis Ende 2014:
1 kg Bücher für 2 Euro
Bis 5 kg für 5 Euro
Bis 10 kg für 8 Euro
Online-Bookshop: http://www.booklooker.de
50 Prozent Rabatt bis Ende 2014"


Ich kann mich nur anschließen; ich habe mal ein wenig auf der Seite gestöbert, das sieht gut aus und da kann man sicher auch fündig werden!!

Mittwoch, 22. Oktober 2014

neue Ware - ganz frisch eingetroffen!!

Heute habe ich ein kleines Paket bekommen - von Petra!! 


Der Titel klingt doch sehr vielversprechend und das Buch kommt auf jeden Fall mit nach Brighton. Wer mehr wissen möchte:

http://www.amazon.de/Meine-wundervolle-Buchhandlung-Petra-Hartlieb-ebook/dp/B00KIZWJLK/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1413979840&sr=8-1&keywords=meine+wundervolle+buchhandlung

Ich wünsche euch auch eine schöne Lesezeit und vielen Dank, Petra!!!


Dienstag, 14. Oktober 2014

Etwas außerhalb der Buchaktualitäten...


Ich lese gerade...

Weitere Infos...



...und interessant zum Autor...


Charles und Mary Lamb...und das London des 18. Jahrhunderts...und Shakespeare....was will man mehr...

(erstanden bei meinem EDEKA in der Grabbelkiste für reduzierte - sprich verschleuderte Bücher - kann ich nieeeee dran vorbeigehen, ohne zu grabbeln ;-))))))) )

Die etwas andere Rückschau auf die Buchmesse



Die geheime Bestsellerliste der Bücherdiebe

Geklaut wird auf der Frankfurter Buchmesse regelmäßig – nicht unbedingt zum Ärger der Verlage

Frankfurt. Zur Buchmesse tummeln sich in Frankfurt die Diebe. Wie in jedem Jahr, schlagen sie auch diesmal zu. Wie viele Bücher genau weg sind? Weiß keiner. Die Verlage kostet das viel Geld. Wirklich wütend machen die Bücherdiebe erstaunlicherweise aber kaum einen. Warum eigentlich?

Samstag und Sonntag stürmten die Besucher endlich die Frankfurter Buchmesse, vorher war bereits das Fachpublikum da. Sonntagabend endet sie dann, die weltgrößte Buchmesse. Und viele Aussteller werden weniger Bücher wieder einpacken als sie mit an den Main genommen hatten. Manches wurde verschenkt, vieles geklaut. Für den Suhrkamp Verlag arbeitet Mona Aberle am Messestand; Halle 4.1, großes Ding. Es ist nicht ihre erste Buchmesse und mittlerweile weiß sie, dass Bücher verschwinden. Es wird einfach einkalkuliert. "Wir sind ja nicht betriebsblind." Erstaunlich gelassen berichtet sie von den Bücherdieben. "Trotz des finanziellen Schadens sind wir nicht wirklich traurig. Damit lebt man eben", sagt Aberle irgendwann.


Viele ihrer Kollegen reden so, wenn es um die Bücherdiebe geht. Immer die gleiche Mischung aus Abgeklärtheit und Machtlosigkeit. "An den Publikumstagen geht besonders viel weg", sagt sie. Und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als den "Kruso" von Lutz Seiler in einem Regal hinter ihrem Tresen auszustellen. Das Buch hat gerade erst den Deutschen Buchpreis gewonnen – ein potenziell beliebtes Mitbringsel.

Bücher verschwinden, jedes Jahr

Wie viele Bücher geklaut werden, das kann Mona Aberle nicht sagen. Und auch bei ihrem Verlag weiß man es nicht. Das hat mehrere Gründe: Viele der Bücher werden als Leseexemplare an Autoren, Buchhändler oder Journalisten verschenkt. Ab heute wird auch regulär verkauft. Welches Buch warum wo landet, kann man später schlicht nicht mehr feststellen. In dem Gedränge am Wochenende schon gar nicht. Verlässliche Zahlen zu Diebstählen gibt es keine. Fakt ist: Bücher verschwinden, jedes Jahr.

Beim Piper Verlag sieht man es gelassen. Es seien immer genug Bücher vor Ort. "Außerdem hat der Diebstahl kein so bedrohliches Ausmaß", versichert man eilig. Botschaft: Alles gar kein Problem. Klar. Gleichzeitig liegt bei Piper der neue Hape Kerkeling in zwei großen Wühlkisten aus. Eine günstige Gelegenheit.

Dass der Buchdiebstahl von vielen toleriert wird, hat in Wahrheit praktische Gründe – und ist nicht bloß Gutmütigkeit. Auch beim Beklautwerden denken manche Verleger offenkundig ans Geschäft. Denn: Was auf der Frankfurter Buchmesse gestohlen wird, hat gute Chancen, die Bestseller-Listen zu stürmen. Thomas Diefenbach aus dem Vertrieb vom Verlag Kiepenheuer & Witsch sagt: "Was hier nicht geklaut wird, verkauft sich später schlecht." Bücher von Schätzing oder Wallraff waren es schon oft. "Es sind immer die großen Namen." Bei C.H Beck nennt man das: Geheime Bestseller.

Manche Verlage sind froh

Für viele ist der beobachtete Diebstahl auf der Buchmesse also unkonventionelle Marktforschung für das Weihnachtsgeschäft. "Trickdiebstähle lassen sich trotz der Kontrollen einfach nicht verhindern", sagt Katja Böhne, Sprecherin der Buchmesse. Internationale Verlage seien sogar froh, wenn sie nicht so viele Bücher wieder mitnehmen müssten. "Vielleicht ist das vergleichbar mit dem abgebrochenen Mercedesstern."

Auch wenn Diebstahl in Deutschland normalerweise angezeigt und verfolgt wird: Für viele ist die Buchmesse in Frankfurt ein großer Selbstbedienungsladen. Bücher wie "Kruso" locken, Literaturnobelpreisträger Patrick Modiano sowieso. Und seit Freitagabend ist auch die Biografie der frisch ausgezeichneten Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai wieder bei vielen Besuchern begehrt.

Irgendwann kommen sie an einem Buch von Michael Meier vorbei. Rotes Cover, drei Schattenmänner darauf gedruckt. Titel: Die Plünderung der Welt. Es steht ganz oben im Regal.

Quelle: http://www.nw-news.de/owl/kultur/11273035_Die_geheime_Bestsellerliste_der_Buecherdiebe.html

Freitag, 10. Oktober 2014

der neue Nobelpreisträger - Patrick wer???

Ich habe euch gefragt, ob ihr den neuen Nobelpreisträger kennt oder etwas von ihm gelesen habt. Nach einem deutlich abschlägigen "Nein" bin ich anderweitig fündig geworden; Buchhändler müssen es schließlich wissen:



Gestern, Punkt 13 Uhr wurde der Literatur Nobelpreis bekanntgegeben. Zum ersten Mal schaute ich dabei im Inernet zu, lies eine digitale Anzeigeauf 0:00 herunterzählen, bis die Tür aufging und ein Mann im schönsten Schwedisch “Patrick Modiano” verkündete.
Als Buchhändler und Leser freue ich mich über diese Entscheidung, hat mir die Lektüre seiner Bücher doch immer großes Vergnügen bereitet. Ich kann sie gut empfehlen und insgesamt werden viele Exemplare über die Büchertheken wandern. Sicherlich auch große Freude in den Verlagshäusern von Hanser und dtv, die ihn in Deutschland verlegen. Meckern möchte ich dann aber doch, da sich die Jury nicht viel zutraut. Hatten wir letztes Jahr Alice Munro, mit hervorragenden Erzählungen, wäre doch diese Mal vielleicht ein Autor an der Reihe gewesen, den es in Europa noch zu entdecken gilt. Ein Autor, eine Autorin, die in “fremden” Länder überall gelesen werden und hohe Auflagen haben, bei uns in Europa und in den USA aber nicht grossartig auftauchen. Ich denke, dass es da noch einen großen Nachholbedarf gibt. Literatur, die auch eines großen Preises würdig sind.
So ist der Literatur Nobelpreis dann halt doch auch nur eine Jury-Entscheidung. Wenn auch eine sehr bedeutende. Ich freue mich jedes Jahr mit den jeweilig gewürdigten Autoren, in ihre Bücher eintauchen zu dürfen.
Am 29.Juli 2013 habe ich auf dem Blog Patrick Modianos neues Buch vorgestellt.
Ich mache es mir heute also ganz einfach und reblogge diesen Beitrag.
Modiano_23951_MR.indd
Patrick Modiano: “Der Horizont
Aus dem Französischen von Elisabeth Edl
Hanser Verlag € 17,90
als eBook € 13,99
“An jenem Abend hatten sich, auf der großen Fläche der Place de l’Opéra, Demonstranten vor einer Reihe von CRS-Männern versammelt, die entlang des ganzen Boulevards eine Kette bildeten, offenbar, um eine offizielle Fahrzeugkolonne zu schützen.”
Mit diesem Satz beginnt dieser Roman und Patrick Modiano ist ein Verführer. Mit seinen letzten Romanen, die im Hanser Verlag in einem kleinen, hübschen, passenden Format herausgekommen sind, nimmt er uns mit in einen vergangene Welt in Paris. Nicht nur vergangen, auch verschwunden sind die Zeiten der Kneipen und Bars aus seinem Roman: “Im Café der verlorenen Jugend”. Verschwunden auch die Zeiten in der Buchhandlung, wo man noch mal eben ein Schild in die Türe hängen konnte: “Bin gleich wieder da”. Diese beiden Romane siedelt Modiano, der 1945 geboren wurde, in den frühen 60er Jahren an.
“Der Horizont” bringt zwei Menschen zueinander, die sich ineinander verlieben und auch wieder schnell verlieren.
Während einer Demonstration stoßen sie in einem Metroeingang zufällig zusammen, Margaret Le Coz und Jean Bosmans. Sie, geboren in Berlin als Tochter einer französischen Mutter, hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, er schreibt an seinem ersten Roman. Beide meinen, dass sie verfolgt werden. Vielleicht ist es auch das, was sie aneinanderschweisst. Sie zeigt ihm wieder Menschen, die ihr auflauern und er stellt einen auch zur Rede, der dies allerdings (zu Recht) bestreitet. Auch er “flieht” vor seiner Mutter und ihrem Freund. Modiano beherrscht es, uns an die Hand zu nehmen, die Dinge zu erwähnen, wie einen roten Faden durch’s Buch laufen zu lassen und doch vieles nicht aufzuklären. Wir erfahren also nie, was es mit den Verfolgern auf sich hat, wir erfahren nicht, warum und wohin die junge Frau geflohen ist.
Aber: Ich mag nicht zu viel verraten. Was der Verlag noch erwähnt, ist, dass er sich 40 Jahre später aufmacht, um seine kurze Liebe wieder zu finden und er folgt dieser Spur bis zu einer Buchhandlung in Berlin.
Für mich als Buchhändler ist das natürlich sehr schön, dass es Romane gibt, in denen Buchhandlungen zu zentralen Orten werden, auch wenn sie dort nicht unbedingt spielen.
Genießen Sie diesen schmalen Roman mit seinen 176 Seiten. Ich denke, es liegt auch an der Übersetzung von Elisabeth Edl, dass sich der Text im Deutschen so flüßig lesen lässt.
Leseprobe

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Fernsehtipp!

Heute 22.45 Uhr oder in der rbb Mediathek.....

http://www.rbb-online.de/buecherundmoor/

Lesetipp

"Wir sagen: die Zeit vergeht. Dabei sind wir es, die verschwinden. Und sie? Ist vielleicht nur so etwas wie einen Temperatur der Dinge, eine Färbung, die alles durchdringt, ein Schleier, der alles bedeckt, alles, von dem man sagt, daß es einmal war. Und in Wirklichkeit ist alles noch da, und auch wir sind alle noch da, nur nicht im Jetzt, sondern zugedeckt von ihr, der Zeit im Setzkasten der Ewigkeit. Denn zwar stirbt alles, doch es bleibt etwas dort, wo es war. Zunächst sind es die Orte, die länger bleiben als wir. Was tut die Zeit mit ihnen?"
(Thomas Hettche: Pfaueninsel, S. 32)

Ein Buch nicht für jedermann/frau - mich hat es ausgesprochen berührt - und natürlich auch die Historie der Pfaueninsel habe ich mit Begeisterung gelesen.

Sonntag, 23. Februar 2014

Neuerwerb


Dieses Buch habe ich mir heute aufgrund der untenstehenden Besprechung gekauft; gefunden bei:

http://feinerbuchstoff.wordpress.com/2014/02/22/das-erzahlte-leben/
Ordnung“Um die Zeit totzuschlagen(eine Redewendung, die er mochte, behauptete sie doch euphemisch eine Überlegenheit des Menschen über die Zeit, indem man sie sich als einen Schwarm winziger Sekunden und Minuten mit Beinchen, eventuell Flügeln, vergegenwärtigte, die man mit Hilfe einer großen Fliegenklatsche erschlug, die Stunden dagegen als dicke, etwas plumpe, durch einen Hieb der bloßen Hand zu erldeigende Käfer), um diesen Zeitschwarm totzukriegen, begann er, weil er die Musik für das beste Zeitvernichtungsmittel hielt, auf dem Flügel zu improvisieren.” 

"Thomas Holler ist Musiker, er spielt Klavier.
Der Anfang des Buches, ist auch das Ende – seiner Ehe.
Tom – nur seine noch-Ehefrau nennt ihn Thomas – schlägt die Zeit bis zu seinem Auftritt in Neapel tot. In Neapel wohnt die Liebe seines Lebens, die er 10 Jahre nicht gesehen hat, Betty Morgenthal. Wie es dazu gekommen ist, wie es kam, und warum auch öfters der zweite Konjunktiv bemüht wird, “was wäre gewesen wenn”, erzählt die verinnerlichte, erinnernde, intensive Geschichte um drei Freunde.
Thomas Holler findet in Marc Baldur einen Freund und Musikerkollegen fürs Leben, Marc komponiert, er spielt. Marc lebt, er wird gelebt, wird geliebt, lässt sich leiten.
Als Betty Morgenthal auftritt und Marc liebt, gerät die Gruppe in eine Schieflage. Was sich wie eine simple ‘Menage a trois’ anhört, ist ein wunderbar versponnenes Buch über das Leben, Musik und die Liebe, vor allem über das Leben. Mal in Wörtern verloren, wie der erste Absatz zeigt, mal skalpellartig genau, knapp: “An einer Häuserecke wartete ein Grüppchen Jugendlicher mit Vespas auf die Zukunft”, erzählt uns Monika Zeitner die Geschichte der drei Menschen aus der Sicht von Thomas Holler.

Sie spielt mit den Worten, sie gibt Ihnen eine Deutung, um zweideutig, ihre Eindeutigkeit, in Frage zu stellen. Allzu oft versinkt sie in einem Mikrokosmos um kurz darauf das große Ganze zu sehen.[...]  Es gibt Seiten die man an die Wand heften möchte, für immer in sein Notizbuch der Sätze, Wörter, Gedanken aufschreiben will, die man verhalten festhalten, anhalten will, aber die verhallen, verklingen und sich doch so festsetzen, dass einem jede Szene wie in einem Film den man wahlweise in 100-facher Vergrößer-kleinerung sieht und jedes Wort, jeden Hauch, jede Bewegung glasklar vor sich hat. Daneben wird in Rückblenden, das Finden, Verlieren, Verlassen, Erfinden, wieder finden erzählt.

Der Mensch hat die Ordnung der Sterne geschaffen, weil er wie überall Ordnung schafft, bemerken Betty und Thomas in dem Himmel über Como. Oben herrscht Ordnung, unten bricht das Chaos über die beiden ein.

Es ist ein sehr gehaltvolles Buch, ein inniges, innehaltendes, aber auch deutliches, verdeutlichendes. Es schwelgt, es erzählt, es fließt dahin.

Wenn ich nur ein Buch auf eine einsame Insel mitnehmen dürfte, wäre es dieses.

2013 in der Shortlist des deutschen Buchpreises."

Also - wenn das keine Empfehlung ist - ich bin gespannt!

Donnerstag, 13. Februar 2014

Sonntag, 9. Februar 2014

Neubeginn

Ab heute findet ihr die Lindener Lesegesellschaft hier im Blog!

Kürzlich hat auch wieder ein Treffen stattgefunden, bei dem wieder interessante Bücher vorgestellt wurden. Natürlich steht auch das Zusammensein mit meinen Lesefreundinnen im Vordergrund. Diese Abende sind stets eine Bereicherung!